Rezensionen

Frankfurter Buchmesse 2015: Autorengespräch mit Peter Spork

Das Leben ist zu kurz, um schlechte Bücher zu lesen. Für die Sendung AUSLESE im Deutschlandfunk rezensiere ich deshalb regelmäßig aktuelle Neuerscheinungen auf dem Sachbuchmarkt und verrate, was sich zu lesen lohnt. Und für wen und warum.

Das Deutschlandfunk-Sachbuchtrio verrät es – seit einiger Zeit auch im Videoblog auf Youtube.

Aktueller Lesetipp: „Kompass für die Seele“

Das Fazit neuester Studien zu Resilienz und innerer Stärke

Sachbuch von Bas Kast

Der Wissenschaftsjournalist Bas Kast, Autor des Millionenbestsellers ‚Der Ernährungskompass‘, dürfte eigentlich ausgesorgt haben. Aber: Er will’s nochmal wissen und hat jetzt auch einen ‚Kompass für die Seele‘ verfasst, in dem er die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Resilienz und innerer Stärke auf den Punkt bringt. Genau wie sein erfolgreicher Vorgänger bietet auch dieses Buch eine kluge und gut zu lesende Mischung aus harten wissenschaftlichen Fakten, persönlichen Erfahrungen des Autors und konkreten Ratschlägen für alle Lebenslagen. Und es hat es ebenfalls bereits die Sachbuch-Bestseller-Liste erklommen.
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Aktueller Lesetipp: „Einsteins Hirn“

Das verrückte Leben des Pathologen Thomas Harvey

Roman von Franzobel

Es gibt zufällige Ereignisse, die das Leben eines Menschen völlig aus den Angeln heben. In seinem neuen Roman ‚Einsteins Hirn‘ schildert der österreichische Schriftsteller Franzobel meisterhaft einen berühmten Fall aus der Wissenschaftsgeschichte. Es geht um Thomas Harvey, den Chef-Pathologen der Klinik in Princeton, wo Albert Einstein am 18. April 1955 seinen letzten Atemzug macht. Harvey soll das tote Jahrhundertgenie obduzieren. Einer verrückten Eingebung folgend bringt er dabei Einsteins Gehirn in seinen Besitz. Als die Sache auffliegt, erklärt er, die Wurzeln der Genialität erkunden zu wollen. Doch da ihm dazu die Expertise fehlt, verlaufen die Analysen im Sand und Thomas Harvey verliert seinen Job, seinen Ruf und seine Familie. Soweit die historischen Fakten, aus denen Franzobel eine großartige Erzählung strickt.
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Die Verfolgten

Geniale und geächtete Wissenschaftler von Giordano Bruno bis Alan Turing

Sachbuch von Thomas Bührke

Rezension vom 18.12.2022

Auch Genies können Opfer der Umstände werden. Viele herausragende Wissenschaftler haben diese leidvolle Erfahrung gemacht. Antoine de Lavoisier, Begründer der modernen Chemie, starb während der Wirren der französischen Revolution auf der Guillotine. Albert Einstein wurde von den Nazis schikaniert und vom FBI verfolgt. Alan Turing, Pionier der Computertechnologie, trieben Diskriminierung und Anfeindung wegen seiner Homosexualität in den Selbstmord. In seinem neuen Sachbuch erzählt der Wissenschaftsjournalist Thomas Bührke die Geschichten acht genialer Forscherinnen und Forscher, die im Lauf ihres Lebens diffamiert, verfolgt und geächtet wurden.

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Der Kill-Score

Auf den Spuren unseres ökologischen und sozialen Fingerabdrucks

 Sachbuch von Jakob Thomä

Rezension vom 23.10.2022

Der Ökonom und Nachhaltigkeitsforscher Jakob Thomä hat ein Buch geschrieben, in dem er mit krassen Zahlenbeispielen vorrechnet, welche tödlichen Kollateralschäden unser Lebenswandel verursacht. Auf Basis der Attributionsforschung, die es ermöglicht, die Folgen menschlichen Handelns oder Unterlassens grob zu quantifizieren, berechnet er einen sogenannten Kill-Score für den Lifestyle von Bewohnern der Industriestaaten: Eine Zahl, die verrät, wieviel Blut an unseren Händen klebt. Das schockierende Ergebnis: Zwischen 500 Millionen und einer Milliarde Menschen werden im 21. Jahrhundert getötet –  weil wir alle das tun, was wir eben täglich so machen.

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Life Changer: Zukunft made in Germany

Wie moderner Erfindergeist unser Leben verändert und den Planeten rettet

Sachbuch von Christoph Keese (Penguin 2022)

Rezension vom 24.7.2022

Christoph Keese ist Experte für Innovationen. In seinem neuen Buch schildert er eindrücklich, dass die Zukunft nicht nur im Silicon Valley oder in Chinas Forschungslabors erfunden wird, sondern auch vor unserer Haustür. Denn auch in Deutschland tüfteln Start-up-Firmen gerade am nächsten großen Ding: An disruptiven Technologien, die das Zeug haben, den Alltag von Milliarden Menschen nachhaltig zu verändern. Christoph Keese besucht eine Reihe dieser vielversprechenden Start-ups und schildert, was sie vorhaben, vor welchen technologischen Herausforderungen sie stehen und wie solide ihre Geschäftsmodelle sind.

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Das Zeitalter der Unschärfe

Die glänzenden und die dunklen Jahre der Physik 1895-1945

Sachbuch von Tobias Hürter (Klett-Cotta 2021)

Rezension vom 17.12.2021

In seinem neuen Buch schildert der Wissenschaftsjournalist Tobias Hürter auf fesselnde Weise, wie die Quantentheorie das Licht der Welt erblickte, wie ihre geistigen Väter tickten und wie die bewegte Zeit, in der sie wirkten, ihr Privat- und Berufsleben durcheinander wirbelte.

„Das Buch zeichnet ein facettenreiches Porträt einer Epoche, in der ein Dutzend brilliante Köpfe die Welt aus den Angeln hoben und dann selbst zu Spielbällen des Weltlaufs wurden. Tobias Hürter hat Meilensteine der Wissenschaftsgeschichte in einen Pageturner verpackt, den auch physikalische Laien mit viel Interesse und Gewinn lesen dürften.“

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Im Wald vor lauter Bäumen

Unsere komplexe Welt besser verstehen

Sachbuch von Dirk Brockmann (dtv 2021)

Rezension vom 12.12.2021

 Dirk Brockmann, Professor am Institut für Biologie der Berliner Humboldt-Universität, zählt zu den führenden Fachleuten für die Dynamik komplexer Systeme und wurde im Verlauf der Corona-Pandemie zum in Funk und Fernsehen gefragten Experten. In seinem aktuellen Sachbuch erklärt er für Laien verständlich, mit welchen Werkzeugen Komplexitätsforscher natürliche Prozesse analysieren, um universelle Muster aufzuspüren – und welche erstaunlichen Parallelen zwischen vordergründig ganz unterschiedlichen Phänomenen sie dabei entdeckt haben.

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Die Gottesformel

Die Suche nach der Theorie von Allem

Sachbuch von Michio Kaku (Rowohlt 2021)

Rezension vom 24.10.2021

Albert Einstein, Stephen Hawking und viele andere berühmte Physiker hatten denselben Traum: Eine ‚theory of everything‘, eine Theorie von Allem, die alle physikalischen Phänomene vom Zusammenspiel der Elementarteilchen bis zur Struktur des Kosmos erklären kann. Bis heute ist dieser Wunsch nicht in Erfüllung gegangen. Doch der New Yorker Physikprofessor und Bestsellerautor Michio Kaku schildert in seinem neuen Buch „Die Gottesformel“, wie weit Einsteins Erben auf der Suche nach der Theorie von Allem bereits gekommen sind und welche Hindernisse noch den Weg versperren. Die Gottesformel weiterlesen

Außerirdisch

Intelligentes Leben jenseits unseres Planeten

Sachbuch Avi Loeb (DVA 2021)

Rezension vom 21.3.2021

Avi Loeb von der Universität Harvard hat eine fixe Idee, mit der er in der Fachwelt seit 2018 aneckt. Er ist überzeugt, beim interstellaren Objekt ´Oumouamoua, das 2017 unser Sonnensystem durchquerte, handelte es sich um ein Relikt außerirdische Hochtechnologie: Um ein Alien-Raumschiff oder eine Erkundungsboje einer hochentwickelten Zivilisation.

Schlüssige Beweise für seine gewagte These bleibt der Astrophysiker in seinem Buch „Außerirdisch: Intelligentes Leben jenseits unseres Planeten“ schuldig. Doch sein Plädoyer, Denkblockaden abzulegen und künftig viel systematischer nach Spuren von außerirdischem Leben im All zu suchen, wirkt so überzeugend, dass die Lektüre dennoch lohnt.

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Licht im Dunkeln

Schwarze Löcher, das Universum und wir

Sachbuch von Heino Falcke (Klett-Cotta-Verlag 2020)

Rezension vom 13.12.2020

Im April 2019 präsentierte ein internationales Team von Radioastronomen der staunenden Weltöffentlichkeit eine Sensation: Das erste ‚Bild‘ eines Schwarzen Lochs. Es erinnerte an Saurons Auge aus Herr der Ringe, war damals auf allen Titelseiten und wurde vom Fachmagazin Science zum wissenschaftlichen Durchbruch des Jahres gekürt. Im seinem Buch „Licht im Dunkeln: Schwarze Löcher, das Universum und wir“ erklärt Heino Falcke, einer der maßgeblich beteiligten Forscher, wie dieser Meilenstein der Astronomie gelang. Der aus Köln stammende Physiker ist Professor an der Radbout-Universität in Nijmwegen und sein Buch liest sich über weite Strecken wie ein Wissenschaftskrimi.

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